Was uns bei Beteilungsprozessen am Herzen liegt ...

Beteiligungsprozesse gibt es viele. Oft werden sie von Verwaltungen initiiert, manche auch von Initiativen oder Unternehmen. Immer geht es darum, Menschen an Entwicklungen zu beteiligen, ihre Ideen zu integrieren und sie manchmal auch zum Mitwirken anzuregen. Viele dieser Prozesse schlagen fehl und führen zu Frustration bei allen Seiten. In diesem Artikel beschreiben wir, was uns wichtig ist, wenn wir von Kraft im Wandel solche Prozesse begleiten ....

In Warmbach, einem Stadtteil von Rheinfelden (Baden), ging es auf Einladung vom Stadtteilbeirat um Ideen von Bürger*innen zur Nutzung der Alten Schule, einem denkmalgeschützten Hauptgebäude mit Nebengebäuden aus den Siebzigern. Dabei ging es zwar vorderhand um Ideen - viel bedeutsamer aber war es, Klarheit, Struktur und eine Basis zu schaffen, dass Menschen sich hier auch langfristig einbringen. Wir dürfen den Prozess dank Unterstützung der Allianz für Beteiligung begleiten.

Auf was legen wir dabei Wert:

  • Prozess-Orientierung: Die Beteiligung ist nicht nur ein öffentlicher Termin, bei dem gemeinsam Ideen gesucht werden, sondern ein Prozess über mehrere Stufen, der zu wirklich guten Ideen führt.
  • Ideen-Trichter: Ideen gibt es viele. Sie sind meist leicht gesagt, müssen gesammelt und dokumentiert werden. Damit eine Idee in den Fokus der Entwicklung kommt, braucht es mehr: idealerweise mehrere Mitwirkende, eine überzeugende Motivation und eine aussagekräftige Dokumentation. Solche Ideen können sich zu qualifizierten Ideen entwickeln, wenn eine Gruppe die Idee auskonkretisiert und öffentlich dafür eintritt - noch keine Machbarkeitsstudie aber kurz davor.
  • Selbstwirksamkeit: Damit Menschen vor Ort wirksame Akteure werden und den Prozess selbst steuern, leiten wir ein Kernteam an, Moderation, Hosting und Entscheidungstechniken selbst zu übernehmen und so situativ zu reagieren und / oder die nächste Beteiligung selbst in die Hand zu nehmen.

Solch ein Beteiligungsprozess führt unserer Erfahrung nach zu Ideen, die das Zeug zur Umsetzung haben. Er trägt zudem zur (Team-)Entwicklung der lokalen Akteure bei und macht den Prozess robust gegenüber unerwarteten Änderungen. So konnte das Team in Warmbach bereits auf deutlich geänderte Ausgangssituationen reagieren und Zuversicht in den eigenen Prozess gewinnen. Dies wiederum beugt Frust und Unverständnis vor, wenn es dann doch einmal nicht läuft.  Einem Team wie dem in Warmbach ist zu wünschen, dass sie von Politik und Verwaltung nicht nur wahr- sondern auch als Entwicklungspartner ernst genommen wird.

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