»Der Mensch hat das Netzwerk des Lebens nicht
gewebt.
Er ist nur ein Faden darin.
Was immer er ihm antut, tut er sich selbst an.«
— Chief Seattle
Die Bilder aus dem All sind berauschend ob der Schönheit unseres blauen Planeten. Sie zeigen auch, wie massiv unser menschlicher Fußabdruck selbst im All sichtbar ist. Dieses Zeitalter hat sogar einen eigenen Namen: Anthropozän. Mich haben die Bilder in der Ausstellung »Das zerbrechliche Paradies« im Gasometer in Oberhausen sehr bewegt. Es wirkt, als hätten wir unsere Verbindung zum Leben verloren. Das Ausmaß dieser menschengemachten Zerstörungen erschüttert mich zutiefst. Gleichzeitig ruft es mich zum Handeln. Doch wo beginnen, angesichts der multiplen Katastrophen, Nöte und auch eigenen Sorgen und Ängste?
Mich lehren diese Zeiten, immer wieder auf kleine, konkrete Handlungsschritte zu vertrauen und darauf, dass ich nicht allein bin. Doch zu diesem Blick bin ich zunächst nicht in der Lage, fühle mich nutzlos und verloren ob der Dimension der Zerstörung – wer bin ich dagegen?! Nach dem ersten Schock kann ich mich dem jedoch stellen und mit mir selbst tiefer in Verbindung kommen. Oft gehe ich dazu in den Wald. Ich versuche, meine Gefühle, Gedanken, Assoziationen wahrzunehmen, ohne in ihnen zu ertrinken, ihnen also keine Macht über mich zu geben. Dann lausche ich, was genau mich so erschüttert, also meinen Schmerz, meine Wut oder Ohnmacht auslöst. Und genau hier liegt der Schatz begraben: der Teil, der mit mir zu tun hat. Hier sind nämlich meine Grundwerte in Gefahr. Wofür stehe ich in der Welt, welchen kleinen, konkreten Schritt kann ich setzen, das, was mich so betroffen macht, zu verbessern – ich kann ja schließlich nicht den ganzen Planeten retten oder die Zerstörungen zurückdrehen.
Wie gehst du damit um? Was wünschst du dir in diesen Zeiten? Was würde dich unterstützen?
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