»Die Soziokratie kennt keine Gewinner und Verlierer, nur Lösungen.«

Gerard Endenburg

Soziokratie

gemeinschaftliche und wirkungsvolle Entscheidungsfindung in Organisationen

gleichwertig - transparent - agil

Diese Attribute beschreiben die Kernwerte der Soziokratie. Sie ist zum einen eine umfassende Organisations- und Managementform, mit der konsequent Selbstorganisation umgesetzt werden kann. Zum anderen stellt sie mit der Soziokratischen Kreismoderationsmethode (SKM) ein Entscheidungsverfahren dar, das Konsent-Prinzip (Kein-Einwand-Prinzip), bei dem niemand der Anwesenden einen schwerwiegenden und begründeten Einwand im Sinne der gemeinsamen Ziele hat. Die Soziokratie kommt überall dort zum Einsatz, wo Menschen gemeinsam etwas bewegen wollen. Sie trägt dazu bei, dass die Arbeit leichter, effizienter und zugleich intelligenter und freudvoller geschehen kann.

 

Mich begeistert an ihr, dass sie trotz – oder gerade durch die Mitgestaltung aller die Effektivität der Arbeit erhöht. Somit ermöglicht sie der Organisation, die Ideen und das Wissen von allen mit gemeinsamen Handeln zu verknüpfen und gleichzeitig flexibel und schnell zu sein. Anschließend muss niemend "ins Boot geholt werden", denn die Entscheidungen wurden miteinander und kooperativ getroffen, wodurch sichergestellt ist, dass alle die Konsequenzen verstehen und mittragen.

 

Bei meinen Kund*innen war die Skepsis zunächst groß, braucht es neben einer kompetenten Moderation auch mehr Zeit als einfach die Stimmen zu zählen. Doch während sich die Teams auf meine Begleitung eingelassen haben, bestätigten ihre Rückmeldungen schon bald, wieviel leichter und klarer ihre Zusammenarbeit geworden ist durch die systematische Moderation entlang der konsentierten Agenda. Sie erlebten einen Gewinn an Struktur, an Transparenz durch das voneinander Wissen von Workloads und nicht zuletzt an Vertrauen und Mut. Bei manchen Meetings blieb sogar Zeit übrig für lockeren Austausch - damit schwand die anfängliche Skepsis endgültig und der Wille, die Methode selbst zu lernen, stieg. Das ermutigt mich, die Soziokratie in weiteren Teams einzubringen.

 

 

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Hintergrund der Soziokratie - "Wir entscheiden gemeinsam"

Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Soziokratie-Idee (abgeleitet lat. "Begleiter", altgr. "regieren") auf. Ein paar Entwicklungsstufen und 100 Jahre später wurde sie in den Niederlanden von dem Sozialreformer Kees Boeke als ein praxisnahes Modell für Organisationen umfassend erweitert. Diese Managementform beruht auf dem Grundsatz der Gleichberechtigung aller Beteiligten und dem Konsent-Prinzip.

 

Auf dieser Basis baut der Holländer Gerard Endenburg in den späten 1960er Jahren auf. Er verband das soziale System der Soziokratie mit seinen Kenntnissen als Ingenieur und der Kybernetik und  entwickelte die Soziokratische KreisorganisationsMethode (SKM), die er in seinem Betrieb, der "Endenburg Elektrotechniek", implementierte. Damit konnte er bzw. seine Mitarbeiter den Betrieb erfolgreich durch Krisenzeiten führen, was weltweit Beachtung fand. Kernstück sind die vier Basisprinzipien Konsent, Kreisorganisation, doppelte Verknüpfung, offene Wahl, die noch heute die Soziokratie tragen. Endenburg gründete das erste Soziokratie Zentrum in Rotterdam. Von dort aus verbreitet sich die Soziokratie nach Österreich, Deutschland, in die Schweiz und in weitere Länder.

 

Die Soziokratie basiert auf der Systemtheorie und steht heute im gesellschaftlichen Diskurs, insbesondere zur Demokratie-Entwicklung. In die Unternehmenswelt fließt sie seit diesem Jahrhundert immer mehr ein durch Strömungen aus Lean-Management und der Agile- und Scrum-Bewegung: Inspiriert durch die Soziokratie hat Brian Robertson 2007 die Holacracy entworfen. Open-Source Formen sind die von Bernhard Bockelbrink und James Priest 2015 entwickelte Soziokratie 3.0/"S3" als offener Baukasten sowie die von Jerry Koch-Gonzales und Ted Rau gegründete SoFA - Sociocracy For All. Diese sehr unterschiedliche Weiterentwicklung zwischen klaren Normen einerseits und freier Verfügbarkeit andererseits stellt heute einen großen Konflikt zwischen Soziokratiezentren und -Bewegungen dar.

 

Elemente der Soziokratie sind heute insbesondere in social-profit Organisationen (Wohnprojekten, Kindergärten, Schulen) sowie bei innovativen Unternehmen (IT-Branche, Start-ups) im Einsatz.