Oft schon haben wir überlegt, in unserem Newsletter auch eine Rubrik "good news" einzuführen. Aber was meint "gut"? Ist das nicht - wie beim "guten Leben" - ganz individuell und hängt von der eigenen Situation und Vorstellungskraft ab? Andererseits möchten wir euch auch teilhaben lassen an Neuigkeiten, die uns inspirieren und vielleicht auch euch gefallen, missfallen, anregen und ins Nachdenken oder ins Gespräch bringen.
Wir nennen diesen Block erst einmal "Perspektiven". Denn es kommt darauf an, wo wir stehen und wohin wir schauen. Erst dann wird ein Bild daraus. In Perspektive. Vielleicht auch mit Perspektiven. Was meint ihr?
Perspektive 1: Der Gute Rat für Rückverteilung wurde von der Millionenerbin Marlene Engelhorn in Österreich ins Leben gerufen, um den Großteil ihres Erbes (25 Millionen Euro) für gemeinschaftliche Zwecke an die Gesellschaft zurückzugeben. Zudem setzt sich Engelhorn dafür ein, hohes Vermögen - und damit auch Macht - durch eine stärkere Besteuerung von Erbschaften und Vermögen zu vermeiden.
Perspektive 2: Das EU-Renaturierungsgesetz soll Klimaschutz, Artenvielfalt und Ernährungssicherheit in allen Mitgliedsstaaten stärken. Es ist integraler Bestandteil des Green Deals. Erst durch die mutige Zustimmung Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) entgegen der Haltung ihres Bundeskanzlers Nehammer (ÖVP) kam eine knappe Mehrheit für die Verordnung zustande. Nun droht ihr eine Klage - der Planet wird es ihr danken 😊.
Perspektive 3: Im Beitrag »Können wir die Wirtschaft schrumpfen?« hinterfragt ARTE in der Reihe „42 – die Antwort auf fast alles“ das Paradigma des unendlichen Wachstums der Wirtschaft und erörtert unterschiedliche Ansätze. Macht euch das Angst oder eher Hoffnung?
Wir sind gespannt, was eure Gedanken und Rückmeldungen sind. Schreibt uns in den Kommentar. Danke!
Header Sunflower: Cora Schäfer
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Joachim Schlageter (Freitag, 19 Juli 2024 22:47)
Zu Perspektive 1: in meiner Mail heute an Euch hatte ich ja geschrieben dass man eine hohe Besteuerung von Reichtum einführen sollte. Aber es ist noch viel schlimmer: wenn die Reichen wie Frau Engelhorn freiwillig ihr Geld hergeben wollen, wird es noch blockiert! Was sie und alle Reichen auf jeden Fall tun können, ist: sie können es immer an sinnvolle Projekte geben und damit gutes tun. Nichts sollte sie daran hindern!
Zu Perspektive 2: Mit der Klage an die grüne Umweltministerin ist es genau so wie mit den Klimaklebern. Klar, ich würde mich auch nicht auf die Straße kleben, hätte da bessere und erlaubtere Ideen: z.B. Lange Fahrradkorsos mit Anhängern die schwer zu überholen sind..... Es ist Irrwitzig dass künftig Klimakleber auf Flughäfen 2 Jahre Gefängnis bekommen sollen. Die eintreffenden Fluggäste gehörten weggesperrt wenn sie nicht einen gewichtigen Grund hatten zu fliegen (z.B. die Kranke Mutter in USA besuchen).
Zu Perspektive 3: Um die Wirtschaft zu schrumpfen braucht es zunächst einen Gestaltungsprozess der zu einem tragfähigen Konzept führt. Wenn man die "kurzfristige Bedürfnisbefriedigung durch vollkommen unnötige Konsumgüter und Dienste" wegschrumpft ist die Wirtschaft schon ein ganzes Stück geschrumpft. Die wegfallenden Jobs werden durch Umweltdienstleistungen aufgefangen die von der öffentlichen Hand bezahlt werden. Und eben das bedingungslose Grundeinkommen wäre da auch ein wichtiges Werkzeug dazu!
Zu allen 3 Perspektiven: Es gibt für alles eine Losung die jeder/m zumutbar wäre, es gibt aber immer viel mehr destruktiven Gegenwind um das zu verhindern.