Was ist denn nicht gut auf dem Land? Das war gleich die erste Frage der Zeitungs-Reporterin im Vorfeld unseres Film- und Diskussionsabends zum Welterschöpfungstag. (Und hier geht es zum Interview.)
Nun ... Wir von der Gemeinwohl-Ökonomie haben diese These einfach mal so aufgestellt. Weil der Welterschöpfungstag für Deutschland am 4. Mai ist und wir ab diesem Tage die Ressourcen der Erde verbraten haben anstatt sie zu hüten und nachkommenden Generationen zu sichern. Weil unsere Generation ja den Turbo für diesen Entwicklung eingeschaltet hat, und andererseits diejenige ist, die den Prozess noch stoppen kann um die Kipp-Punkte, vor denen die Forschung nimmermüde warnt, eben zu vermeiden. Und weil das Thema deshalb alle angeht - auch die Menschen auf dem Land.
Heraus kam ein anregender Abend mit dem Dokumentarfilm "Hinterm Deich wird alles gut" und anschließender Podiumsdiskussion im Seminarhaus Sonnhalde - einer noch jungen Gemeinschaft von Menschen, die auf dem Land neue Impulse setzen wollen. Warum nicht das Gute bewahren und das andere besser machen? Anregungen für anschließende Gespräche bei Suppe & Bier, Wein und veganen Leckereien.

Und konkret? Wir wissen nun, dass die Marktwirtschaft Fluch und Segen zugleich ist, dass es in der Verwaltung mehr Mut zum Entscheiden braucht, auch wenn mal nicht alles klar ist. Dass die Chancen nur in Veränderungen stecken und das Biosphärengebiet eine nachhaltige Entwicklung fördert. Dass Menschen hingegen zumeist keine Veränderung suchen. Dass auf dem Land die Mobilität eine wichtige Rolle spielt und hier ein Hebel zu mehr Nachhaltigkeit steckt. Und dass es noch mehr solche Veranstaltungen braucht, um Potentiale herauszuarbeiten und Menschen mit Ideen zusammen zu bringen.
Auch wenn eine Zuschauerin im Film eine geschönte Aneinanderreihung von positiven Beispielen sah, so belegt der Film, dass die drei Gemeinden an der Nordseeküste von der Ausseinandersetzung mit der Gemeinwohl-Ökonomie gelernt und sich entwickelt haben und nun Impulse für Nachhaltigkeit setzen, die die Menschen mittragen und sich dabei auch wohl fühlen.
Ein großer Dank geht an die vier Podiumsteilnehmer*innen, an Lisa und das tolle Helfer*innen-Team vom Seminarhaus Sonnhalde, an den Deutschlandverein der Gemeinwohl-Ökonomie und deren Initiative zum Welterschöpfungstag, an die Postcode-Lotterie für die finanzielle Förderung, und an alle, die sich an dem Abend dem Thema gewidmet haben und so vielleicht auch ins Nachdenken oder gar ins Handel kommen.
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